Änderungen für die Leitern-Norm DIN EN 131

 

Änderungen auf einen Blick

Änderungen für die Leitern-Norm DIN EN 131

Klassifizierung „Professional“ & „Non-professional“:
Leitern werden zukünftig in zwei Klassen unterteilt. „Professional“ steht für eine Leiter, die für den Gebrauch in der Arbeitswelt bestimmt ist. „Non-professional“ bezeichnet Leitern für den privaten Bereich.

Strengere Tests – robustere Leitern:
Zusätzliche und strengere Tests bringen die Leitern an Belastungsgrenzen.

Breiterer Stand:
Bei allen Leitern, die als Anlegeleiter genutzt werden können, ist ab einer Länge von 3.000 mm eine Standverbreiterung (Quertraverse) vorgesehen.

Unser Tipp:
Eine Standverbreiterung kann in Form einer Quertraverse erfolgen, welche auch bei uns im Shop erhältlich sind.

WICHTIG

  • Durch diese neuen Anforderungen sind bei mehrteiligen Leitern einige Funktionen nicht mehr verfügbar:
  • Bei Schiebeleitern, die eingefahren länger als 3.000mm sind, können die Leiternteile nicht mehr separat genutzt werden.
  • Bei Mehrzweckleitern, die eingefahren länger als 3.000mm sind, kann die Oberleiter nicht mehr separat genutzt werden; diese Leitern sind auch nicht mehr treppengängig einsetzbar.

 

Was ist die DIN EN 131?

  • Die EN 131 ist die in Europa gültige Norm für tragbare Leitern.
  • In den Sechs Normteilen werden Bauarten + Ausführungen, Prüfung sowie Kennzeichnung und Bedienungsanleitung geregelt, um so europaweit einheitliche Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu garantieren.
  • Die neue Ausgabe der EN 131-1 wurde bereits Ende 2015 veröffentlicht, die der EN131-2 im Januar 2017. Beide haben eine Übergangsfrist bis Ende 2017.
  • In den neuen Ausgaben der EN 131-2 werden alle Leitern in zwei Klassen eingeteilt:
    „Professional“ steht für eine Leiter, die für den Gebrauch in der Arbeitswelt bestimmt ist.
    „Non-professional“ bezeichnet Leitern für den privaten Bereich.
  • Die Prüfanforderungen für „professional“ sind dabei strenger und härter.

 

Was ist mit meinen bestehenden Leitern? Darf ich diese weiter verwenden?

Dürfen Leitern nach alter Norm EN 131-1 weiterhin gewerblich verwendet werden? 
Es gibt grundsätzlich keinen Bestandsschutz von alten Leitern, in Industrie und Gewerbe.

Der Arbeitgeber ist rechtlich nur dann abgesichert, wenn er nach einer Gefährdungsbeurteilung die Leiter auf den neuesten Stand der Technik bringt.

Es ist davon auszugehen, dass annähernd gleiche Rechtsvorschriften in Ländern der EU gelten. Wir können deshalb sagen, dass dieses Statement europaweit anwendbar ist.

 

Detaillierte Testbeschreibung und neue Anforderungen

 

Anforderung „Standverbreiterung“

  • Bei allen Leitern, die als Anlegeleiter genutzt werden können, ist nach der neuen Norm ab einer Länge von 3.000 mm eine Standverbreiterung nötig.
  • Standverbreiterung bis zu einer maximalen Breite von 1.200 mm, abhängig von der Leiterlänge

 

Anforderung „Test Holmfestigkeit“

Was getestet wird:

  • Die Holmfestigkeit

Wie getestet wird:

  • Die Stufe/Sprosse wird außermittig in Gebrauchsstellung mit einer Prüflast von 2.700 N (professional) bzw. 2.250 N (non-professional) belastet.

Die Anforderung:

  • Die Leiter darf nicht beschädigt sein, die Funktion muss gewährleistet bleiben.

 

Anforderung „Torsionstest Stehleitern“

Was getestet wird:

  • Verwindungssteifigkeit

Wie getestet wird:

  • Ein Leiternfuß wird mit einer Klemme befestigt.
  • Die Plattform der Leiter wird mit 736 N belastet.
  • Anschließend wird an der Leiter seitlich mit einer Last von 137 N gezogen.

Die Anforderung:

  • Während der Belastung darf sich der andere Leiternfuß um maximal 25 mm von seiner vorherigen Position bewegen.

 

Anforderung „Dauerbelastungstest“

Was getestet wird:

  • Dauerbelastung der Leiter

Wie getestet wird:

  • Abwechselnde Belastung der obersten Standstufe/-sprosse sowie der Stufe/Sprosse in der Leiternmitte mit 1.500 N • Wiederholungen non-professional: 10.000 Zyklen • Wiederholungen professional: 50.000 Zyklen

Die Anforderung:

  • Es dürfen keine Beschädigungen auftreten.

 

Anforderung „Base Slip Test“

Was getestet wird:

  • Rutschfestigkeit der Leiternschuhe

Wie getestet wird:

  • Die Leiter steht auf einer Glasplatte.
  • Die Leiter wird mittig mit 1.471 N belastet.
  • Die Belastung wird 4 Mal wiederholt.

Die Anforderung:

  • Die Füße der Leiter dürfen maximal 40mm innerhalb von 1 Minute verrutschen.

 

Anforderung „Torsionstest Anlegeleitern“

Was getestet wird:

  • Verwindungssteifigkeit

Wie getestet wird:

  • Im ersten Schritt wird die Leiter mittig mit 491 N vorbelastet und nach 30 Sekunden entlastet. Dies wird dann als Ausgangswert festgesetzt.
  • Im zweiten Schritt wird ein Holm mittig mit 638 N belastet und die Verformung von beiden Holmen zu dem festgesetzten Ausgangswert gemessen.

Die Anforderung:

  • Die Differenz zwischen der Verformung der beiden Holme darf maximal 0,07 der Leiterbreite sein.

 

Ihr Ansprechpartner für Leitern:

Herr Rösler: +49(0)511/955 733-21, roesler@SWDirekt.de

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